Die Lage am Kfz-Markt bleibt angespannt

Gerade die Reparaturkosten sind ein Dauerthema. Werkstattlöhne und Ersatzteile verteuern sich schneller als die allgemeine Inflation, wodurch jede noch so kleine Beschädigung am Fahrzeug teuer wird. Gleichzeitig bleibt die Schadenhäufigkeit hoch, und Extremwetter sorgt in manchen Jahren für zusätzliche Ausschläge. Für Versicherungen heißt das: Sie geben mehr aus, als sie einnehmen – und müssen reagieren.

Um das ganze genauer zu bewerten, schauen wir uns die neuen Zahlen aus dem „Branchenmonitor Kraftfahrtversicherung“ an. Die Auswertung umfasst die 50 größten Kfz-Versicherer in Deutschland und zeigt, wie unterschiedlich die wirtschaftliche Situation in diesem Segment inzwischen ist. Für den Vergleich nutzt der Branchenmonitor die sogenannte Schaden-Kosten-Quote – oft auch Combined Ratio genannt. Sie zeigt, ob ein Versicherer mit der Kfz-Sparte wirtschaftlich arbeitet oder mehr für Schäden und Verwaltung ausgibt, als er einnimmt. Je niedriger der Wert, desto stabiler die Kalkulation.

Einige Anbieter konnten ihre Schaden-Kosten-Quote im Jahr 2024 deutlich verbessern, während andere tieeef im roten Bereich bleiben. Genau diese Unterschiede sind tatsächlich wichtig – wer hätte es gedacht – wenn es darum geht, wie sich deine Kfz-Prämie 2026 entwickeln wird. Also schauen wir's uns mal genauer an.

Die 'Gewinner' von 2024

Trotz den ganzen wirtschaftlichen Herausforderungen gibt es Gesellschaften, die ihr Kfz-Geschäft wieder besser im Griff haben. Bei ihnen liegt die Schaden-Kosten-Quote – also das Verhältnis von Ausgaben zu Beitragseinnahmen – unter 100 Prozent. Heißt konkret: Diese Anbieter verdienen mit der Kfz-Versicherung tatsächlich Geld. Auffällig ist, dass es 2024 wieder mehrere Versicherer in diesen Bereich geschafft haben. Soweit so gut.

Zu den fünf stärksten aus 2024 zählen:

1. AXA easy – mit 84,61 % Schaden-Kosten-Quote
2. Provinzial Nord Brandkasse – mit 93,39 %
3. AXA – mit 94,63 %
4. Helvetia – mit 96,09 %
5. Dialog – mit 97,30 %

Laut den Zahlen haben manche Anbieter ihre Kalkulationen also deutlich angepasst oder ihre Schadenkosten wirksam gesenkt. Für Kund:innen bedeutet das nicht automatisch niedrigere Beiträge – aber es schafft Stabilität. Diese Versicherer haben prinzipiell mehr Spielraum, um 2026 moderat zu kalkulieren, ohne sofort tief ins Minus zu rutschen. Also endlich mal ein kleiner Lichtblick am Ende des Kfz-Tunnels.

Die schlechtesten Schaden-Kosten-Quoten 2024

Auf der anderen Seite stehen Versicherer, bei denen die Ausgaben für Schäden und Verwaltung die Einnahmen deutlich übersteigen. Hier ist die wirtschaftliche Belastung besonders hoch – und der Druck, Tarife realistisch anzupassen, entsprechend groß.

Die fünf schwächsten Anbieter 2024 sind:

1. Nürnberger – mit einer Schaden-Kosten-Quote von 136,64 %
2. Garanta – mit 129,00 %
3. Debeka – mit 122,78 %
4. WGV – mit 117,85 %
5. Lippische Landesbrandversicherung – mit 116,55 %

Diese Werte liegen weit über dem Marktdurchschnitt – und zeigen, wie stark einzelne Anbieter weiter kämpfen. Eine solche Quote von oberhalb von 120 % bedeutet, dass für jeden Euro Beitrag teils weit mehr als ein Euro ausgegeben wird. Diese Entwicklung ist langfristig nicht tragfähig und genau deshalb sind gerade bei wirtschaftlich schwächeren Versicherern deutliche Beitragserhöhungen im kommenden Jahr besonders wahrscheinlich. Dieser Trend ist schon seit Jahren sichtbar – 2024 bestätigt ihn erneut.

Warum sich die Beiträge 2026 im Schnitt trotzdem erhöhen

Auch wenn einige Versicherer wieder auf Kurs kommen, entspannt sich die Lage für Autofahrer:innen nicht automatisch. Die strukturellen Kostentreiber sind weiterhin präsent – und sie sind entscheidend für die Tarife im kommenden Jahr. Die Werkstattlöhne steigen kontinuierlich an, Ersatzteile sind auf einem Rekordniveau und die Schadenaufwendungen bleiben trotz einzelner Rückgänge insgesamt hoch. Und dann haben wir noch das Wetter: Stürme, Hagel oder Überschwemmungen werden immer extremer, unberechenbarer und treiben die Schadenkosten hoch. Weil solche Ausschläge schwer zu kalkulieren sind, schaut die Aufsicht inzwischen genauer hin, ob die Beiträge solide und realistisch gerechnet wurden.

Mehrere Marktanalysen gehen deshalb davon aus, dass Kfz-Versicherungen 2026 erneut teurer werden (Schocker...). Im Durchschnitt rechnet Verivox mit einem Plus von etwa 7 % – die Vollkasko liegt dabei voraussichtlich am stärksten zu. Auch andere Auswertungen zeigen eine klare Richtung: Die KfZ-Branche wird im kommenden Jahr kaum ohne Preisanpassungen auskommen, selbst wenn die wirtschaftlichen Ergebnisse besser aussehen als noch in 2023.

Was bedeutet das für dich – und lohnt sich ein Wechsel?

2026 wird ein Jahr, in dem sich Unterschiede zwischen Versicherern stärker bemerkbar machen als zuvor. Wer bei einem wirtschaftlich soliden Anbieter versichert ist, hat tendenziell bessere Chancen, dass die Anpassungen moderat bleiben. Wer hingegen bei einem Anbieter mit hohen Schaden-Kosten-Quoten liegt, sollte genauer hinsehen – denn hier sind stärkere Erhöhungen deutlich wahrscheinlicher.

Ein Blick auf die eigene Police lohnt sich also. Neben der Tarifstruktur spielen dein Fahrzeugtyp, die Regionalklasse, die Nutzung und das individuelle Schadenrisiko eine Rolle – und, und, und... Auch die Diebstahlgefahr – über die wir im September berichtet haben – beeinflusst weiterhin die Prämienentwicklung, gerade bei gefragten SUV- und Hybridmodellen. All diese Faktoren zusammengenommen entscheiden am Ende darüber, wie gut dein Schutz zu deinem Auto und deinem Alltag passt.

Unterm Strich…

Die neuen Daten aus dem Kfz-Markt zeigen klar: Die wirtschaftlichen Unterschiede zwischen den Versicherern werden größer – und sie wirken sich direkt auf dich aus. 2026 wird kein Jahr der Entlastung, aber es ist ein Jahr, in dem sich ein genauer Blick auf den eigenen Tarif umso mehr lohnt. Ja, wir sagen das immer, aber auch nur, weil es genau so ist. Wenn du wissen möchtest, ob deine Police noch zu deinem Risiko passt oder ob ein Wechsel sinnvoll sein könnte, unterstützen wir dich gerne.

Du kannst dich über den Button unten ganz easy und unverbindlich für ein Gespräch mit uns einbuchen. Das Beste? Kostenlooooooos. Yay. Immerhin eine Sache, die nicht an deinem Geldbeutel zehrt. Also: be smart – wir prüfen deine Kfz-Versicherung und zeigen dir, wo du 2026 stehen wirst.